Die kommunalpolitische Arbeit des FDP-Stadtrats Lothar Brandau orientiert sich konsequent am Wahlprogramm, mit welchen die Freitaler Liberalen in den Kommunalwahlkampf 2014 gezogen waren.
Aktualisierung und Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzepts
Die Große Kreisstadt Freital birgt aufgrund Ihrer geografischen Lage eine Vielzahl von Herausforderungen. So ist die langgestreckte Lage im Weißeritztal durch den historischen Zusammen- und Anschluss der Dörfer und Stadtteile für die Bildung eines Stadtzentrums nicht optimal. Auch ist der Verkehrsfluss durch die Stadt als Trasse zwischen Dresden und Tharandt/Rabenau nur schwer über Randflächen umzuleiten. Das Hochwasser-Risiko und die daraus resultierenden notwendigen Maßnahmen und Einschränkungen sind ebenfalls darauf zurückzuführen. Diesen Herausforderungen muss sich die zukünftige Entwicklung durch die Freitaler Kommunalpolitik stellen.
Zudem hat sich Freital von einem unansehnlichen und eher unattraktiven Industriestandort zu einer begehrten Wohnlage insbesondere für Familien mit Kindern entwickelt, ohne dabei die Wirtschaftskraft aus den Augen zu verlieren. Die Einwohnerzahl Freitals steigt, entgegen dem allgemeinen Trend in Sachsen, seit Jahren langsam, aber beständig.
Die Freitaler Liberalen sehen es als unverzichtbar an, die Entscheidungen und Investitionen an einem gesamtheitlichen Leitfaden orientieren. Zu diesem Zweck wurde 2007 ein Stadtentwicklungskonzept mit Schwerpunkt auf den damals noch existierenden Sanierungsgebieten Potschappel und Deuben erstellt. Darin festgeschrieben wurde die Aufforderung, aller zwei Jahre dieses Konzept zu aktualisieren und fortzuschreiben.
Sieben Jahre später ist hierzu nichts passiert, die Sanierungsgebiete wurde abgeschlossen und es hat sich gezeigt, dass verschiedene Hochrechnungen zu Demografie und Wirtschaftskraft inzwischen völlig überholt sind. Verschiedene zentrale Elemente des damaligen Konzepts wie der real-Markt oder die Windbergarena spielen keine Rolle mehr – neue Elemente, wie die Erschließung neuer Wohngebiete in den Randbereichen und die Aktivierung des Technologie- und Gründerzentrums bzw. des Technologieparks haben auch die städtischen Strukturen verändert und erfordern eine Überarbeitung des Gesamtkonzepts, damit sich Investitionen und Entscheidungen strukturiert und sinnvoll entfalten können.
Der Schwerpunkt des aktualisierten Stadtentwicklungskonzepts soll auf folgenden Punkten liegen:
- Konzentration auf die aktuellen demografischen Herausforderungen
- Erhalt und Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Verkehrsinfrastruktur im Stadtgebiet
- Herausarbeitung der Möglichkeiten einer weiteren wirtschaftlichen Entwicklung durch Festlegung von möglichen weiteren Ansiedlungsflächen für mittelständische Betriebe
- Erarbeitung eines Konzepts zur kulturellen und touristischen Weiterentwicklung der Stadt
Im Rahmen und auf Grundlage dieser Gesamtkonzeption für die nächsten 11 Jahre wollen sich die Freitaler Liberalen insbesondere für folgende Themen engagieren:
Zügige Vollendung der Nordwest-Tangente nach Hainsberg
Seit vielen Jahren hilft die bestehende Streckenführung der Umgehungsstraße leider nur bedingt dabei, die Dresdner Straße zu entlasten und deren Funktion als Zubringer zu dem dort angesiedelten Kleingewerbe und Einzelhandel entfalten zu lassen. Um den Transitverkehr durch Freital zwischen Dresden, Rabenau, Tharandt und dem A17-Autobahnanschluss Prohlis zügiger abfließen zu lassen und von der Dresdner Strasse wegzuführen, muss schnellstmöglich die Erweiterung der Tangente nach Hainsberg umgesetzt werden.
Fortsetzung des Umbaus der Dresdner Straße
In der Folge kann dann an der weiteren Umgestaltung der Dresdner Straße gearbeitet werden. Dabei muss den Bedürfnissen der anliegenden Gewerbetreibenden und Händler und deren Bedarf an Parkmöglichkeiten für Kunden genauso Rechnung getragen werden, wie dem berechtigten Interesse an einem sicheren und möglichst durchgängigen, baulich abgetrennten Radweg.
Umsetzung eines Radwegkonzepts
Die Dresdner Straße kann nur einen Teil eines Radwegkonzepts darstellen. Neben der touristischen Funktion müssen auch die Anforderungen der berufstätigen Pendler berücksichtigt werden, die aus den abseitigen Stadtteilen wie Hainsberg, Burgk, Kleinnaundorf, Pesterwitz und Weißig, sowie dem Poisental und den umliegenden Gemeinden mit dem Fahrrad fahren.
Schaffung funktionaler Zentren in Freital
Freital ist historisch zusammengewachsen, hat sich nach außen hin vergrößert und ist trotzdem noch eine relativ junge Stadt. Auch im Hinblick auf die geografische Struktur ist es nicht verwunderlich, dass sich bisher kein Stadtzentrum herausbilden konnte. Diese Chance ist nach dem Abriss verschiedener Zentraler Areale nun aber gegeben. Die FDP setzt sich für sich für die Schaffung eines funktionalen Doppelzentrums in Freital ein.
Areal 1
In Deuben kann unter Einbeziehung des für öffentliche Belange teilweise zu öffnenden Technologie- und Gründerzentrums, sowie der Flächen des Neumarkts und des Areals „Sächsischer Wolf“ durch geschickte funktionale Bebauung ein zentraler Anlaufpunkt für Kleingewerbe, Dienstleistungen, Einzelhandel, Gesundheit und öffentliche Angebote entstehen. Die Verkehrsanbindung ist mit der Nähe von Bahnhof Deuben, des Busbahnhofs, der unmittelbar anliegenden Dresdner Straße und Poisentalstraße und der Nähe zur Tangente geradezu ideal.
Areal 2
Als zweiter Schwerpunkt soll die Achse vom Stadtkulturhaus über den Platz des Friedens bis zum Schloß Burgk als kulturelles Zentrum belebt werden. Das Kulturhaus selbst bedarf einer weiterentwickelten Konzeption, um es zum einen für andere Künstler als Ort für ihre Kreativtätigkeit zu öffnen und attraktiv zu machen und zum anderen publikumswirksamere Angebote zu schaffen. Auch die Wiederbelebung des Da Capo als Anlaufpunkt oder ein Umbau zu neuer Funktionalität ist dabei erforderlich. Der Platz des Friedens sollte als Festplatz infrastrukturell ertüchtigt werden. Für den abgetrennten oberen Bereich des Platzes fordern die Liberalen die Herstellung einer funktionalen Veranstaltungshalle, die den regelmäßigen Aufbau von großen Festzelten ersetzen und für verschiedene Veranstaltungen unterschiedlichster eingemieteter Ausrichter, darunter auch lokale Vereine und Gewerbetreibende, nach dem Modell der ehemaligen Windbergarena, genutzt werden könnten.
Auch für das Areal des ehemaligen real-Markts sollte ein Erwerb durch die Stadt und eine kulturelle Nutzung, z.B. durch kleinteilige Vermietung an Kunstschaffende, überdacht und konzipiert werden. So könnten Theaterbühnen, Proberäume und Werkstätten konzentriert angeboten werden.
Schloß Burgk muss als ein Wahrzeichen und historisch bedeutender Ort weiter ertüchtigt und weiterhin konsequent durch das Stadtmarketing herausgestellt werden.
Unterstützung der attraktiven historischen Eisenbahnstrecken
Die Liberalen bekennen sich zu den beiden einzigartigen historischen Eisenbahnstrecken, der Weißeritztalbahn und der Windbergbahn. Insbesondere wird die Verantwortung erkannt, sich als Anliegerkommune auch für die Belebung der Weißeritztalbahn durch Steigerung von Bekanntheit und Attraktivität, sowie Schaffung von Infrastruktur und Angeboten, die die touristische Wirkung der Weißeritztalbahn steigern, zu engagieren.
Schulsanierungen vorantreiben
Freital hat im Bereich der Ertüchtigung und Sanierung der Grund- und Mittelschulstandorte in den letzten Jahren Bemerkenswertes geleistet, Jedoch darf jetzt nicht nachgelassen werden, da mit der Grundschule Wurgwitz und der Oberschule Hainsberg noch zwei wichtige Bildungseinrichtungen für die sich abzeichnenden steigenden Schülerzahlen ertüchtigt werden müssen. Insbesondere die Verzögerungen am Wurgwitzer Standort müssen aufhören.
Förderung von Angeboten für Kinder und Jugendliche
Der aktuell steigende Bedarf an Kita-Plätzen zeigt, dass Freital insbesondere auch für Familien mit Kindern eine zunehmende Attraktivität ausstrahlt. Die Sanierung und der Neubau von Kitas und Bildungseinrichtungen sind dabei ein wichtiger Bestandteil. Jedoch müssen auch für die Zeit nach der Schule oder der Kita Grundlagen für eine Teilhabe an kulturellem Leben oder sportlicher Betätigung geschaffen werden. Dies kann zum Beispiel durch die Reduzierung oder den Verzicht auf Eintrittsgelder von Freitaler Kindern und Jugendlichen für den Besuch kommunal betriebener Einrichtungen, wie Museen, Frei- und Hallenbäder, erfolgen. Auch ist eine intensivierte Unterstützung ehrenamtlicher Tätigkeit in Vereinen mit Kinder- und Jugendarbeit durch eine am Jugendanteil orientierte, höhere finanzielle Förderung durch die Stadt notwendig.
Unterstützung der Freitaler Ortschaftsräte
Die FDP setzt sich für Eigenverantwortung und Engagement ein. Daher erachten es die Liberalen als notwendig, die Tätigkeit von Ortschaftsräten als Vertreter der ortsansässigen Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Zur Förderung der Teilhabe der Einwohner an den kommunalpolitischen Prozessen unterstützt die Freitaler FDP die Bildung von Ortschaftsräten in den Ortsteilen, in denen bisher noch keine solche Bürgervertretung existiert. Auch muss den bestehenden Ortschaftsräten das Recht eingeräumt werden, bei Entscheidungen des Stadtrats und seiner Ausschüsse, die den jeweiligen Ortsteil betreffen, rechtzeitig informiert und angehört zu werden. Auch soll ein an der Einwohnerzahl gemessenes Budget festgelegt werden, über welches der Ortschaftsrat freihändig verfügen kann und über dessen Verwendung halbjährlich ein Bericht an den Stadtrat geliefert wird.
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